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Weihnachtstraditionen in Portugal

vor 7 Jahre - Pauline P.

Feliz Natal! Fröhliche Weihnachten! Als Land, das stark in der christlichen Tradition verwurzelt ist, wird in Portugal seit vielen Generationen Weihnachten gefeiert. Essen, religiöse Festlichkeiten und Familienzusammenkünfte… entdecken Sie die Highlights der Weihnachtssaison in Portugal!

Der Abendessenstisch, die Sammelstelle für portugiesische Familien

Der Heiligabend heißt in Portugal “Consoada”. Er ist gekennzeichnet durch ein Essen, das zwar nicht aufwendig, aber sehr vielfältig ist. Wie es oft der Fall bei Feierlichkeiten in Portugal ist. Es gibt zwar keine luxuriösen Gerichte mit teuren Zutaten, dafür aber eine große Auswahl von simplen Gerichten, die alle stark in der Tradition verankert sind.

Kabeljau ist das Nationalgericht in Portugal. Daher darf er natürlich auch an Weihnachten nicht fehlen. An Silvester gibt es bacalhau cozido, gekochter Kabeljau mit einfachen Kartoffeln und in Wasser gekochtem Kohl. Ein sehr genügsames Essen, das im Gegensatz zu den vielen verschiedenen Desserts steht, die nach der Mitternachtsmesse serviert werden.

In jedem Haus gibt es einen ganzen Tisch voll mit Nachtisch. Nach der Tradition reicht diese Tafel aus, um alle Verwandten, die in den nächsten Tagen zu Besuch kommen, um ihre Geschenke zu überreichen und ihre guten Wünsche zu bringen, zu versorgen. Eines der Desserts ist der bolo rei, der Königskuchen, in Form einer Krone, hergestellt aus trockenen Früchten und mit gezuckerten Früchten garniert. Früher haben die Portugiesen dieses Gebäck immer am 6. Januar aufgetischt, der Tag, an dem laut christlicher Tradition die drei Heiligen Könige das Jesuskind besucht haben. Lange Zeit wurden auch die Geschenke am 6. Januar ausgetauscht. Heutzutage wird der Königskuchen jedoch auch in den Weihnachtstagen gegessen.

Portugiesischer Reispudding arroz doce gehört auch zu den Nachtischen für die Weihnachtstafel. Leicht mit Zitrone verfeinert, wird er mit Zimt dekoriert. Die Portugiesen essen außerdem französischen Toast und filhós, große Donuts, deren Teig dem von Brot sehr nahekommt. Sie sind oft leicht mit Brandy und Orange angemacht.

Bolo rei, portugiesischer Königskuchen

Portugiesische Donuts zu Weihnachten

Eine religiöse Tradition, die immer noch sehr aktuell ist

Die Mitternachtsmesse ist in Portugal immer noch sehr gut besucht. Sie wird als Missa do Galo bezeichnet was so viel bedeutet wie “die Messe des Hahns”. Laut einer Überlieferung hat der Hahn wirklich am Morgen des 25. Dezembers gekräht, sein Weg um die Geburt Jesus Christus zu feiern.

Nach der Messe werden die Geschenke geöffnet, die traditionellerweise von einem kleinen Jesus gebracht werden, obwohl auch der Weihnachtsmann immer mehr an Boden gewinnt. Der kleine Jesus ist auch Teil der Familienkrippe, eine weitere Tradition, die in den Familien sehr verbreitet ist. Weihnachtskrippen sind während der Weihnachtssaison einfach überall zu finden: in jedem Haus, in Kirchen und sogar in Gärten… Die Tradition des Weihnachtsbaums hingegen ist sehr neu, hat sich aber schnell etabliert. Als Beweis dafürsteht, dass Lissabon kürzlich den mit 62 Metern höchsten Weihnachtsbaum in ganz Europa aufgestellt hat.

Weihnachten in Lissabon

Diese Traditionen gibt es im ganzen Land

In manchen Regionen werden die Orangen mit Handschuhen serviert. Dies ist ein Symbol für Reichtum und Fülle. Eine andere Tradition, die in Portugal immer noch weit verbreitet ist: am 8. Dezember streuen Familien Samen (Weizen, Gerste, Erbsen) in mit Wasser getränkte Watte. Diese Samen werden dicht zu der Krippe mit Orangen gestellt. Am Weihnachtsabend legen die Familien sie als Symbol für Reichtum auf den Tisch.

Eine weitere Tradition ist, dass Musiker und Sänger jeder Stadt durch die Straßen gehen und an den Türen der Einheimischen Lieder singen und ihre Instrumente spielen. Diese Veranstaltungen werden als Janeiras bezeichnet. Wie der Name sagt, finden sie meist im Januar statt.

Eine Gruppe von Janeiras Sängern